Der letzte Sinn-Abend fand an einem besonderen Datum statt, nämlich am 29.02.2024. Dieser Sinn-Abend stand ganz im Zeichen des Humors, der Paradoxen Intention und des inneren Kindes. Erwartungsgemäß lustig ist der Abend verlaufen. Es wurde viel und herzhaft gelacht und es war schön zu sehen, wie viele unterschiedliche Facetten Humor haben kann.
Zur Einstimmung in den Abend haben wir über den wichtigen Unterschied von Glück und Sinn gesprochen, was zu anregenden Diskussionen geführt hat.
Im Anschluss ging es dann um den Humor, vor allem auch um den therapeutischen Humor. In diesem Zusammenhang haben Regina Egger und ich den Begriff Bisoziation vorgestellt. Eine Voraussetzung für die Entstehung von Humor ist laut den Pionieren des therapeutischen Humors, Michael Titze und Ludwig Lambrecht, eine lockere und flexible Verbindung zwischen den Welten des Erwachsenen und des Kindes, also eine Verbindung zwischen dem Erwachsenen-Ich und dem kindlichen Ich. Anders ausgedrückt: Der Humor braucht diese Gegensätze, braucht eine Verknüpfung von intuitiven, spielerischen, kindlichen Verhaltensmustern mit rationalen, ernst- und gewissenhaften Herangehensweisen.
Viktor E. Frankl, der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse hat als erster den Humor für die Psychotherapie genutzt, indem er seine Patienten ermutigte, ihre Erwartungsängste und Zwänge zu ironisieren. Diese Methode wird in der Logotherapie als Paradoxe Intention bezeichnet. Die Vorstellung von noch viel stärkerer Angst mündet letztlich in einer Situation, in der die Person merkt, dass das, wovor sie sich da ängstigt, unmöglich eintreten wird. Diese Erkenntnis ist ein wichtiger Schritt, um den eigenen Ängsten ihre Grenzen aufzuzeigen.
Regina und ich haben die Methode anhand von eindrücklichen Beispielen vorgestellt. Die TeilnehmerInnen haben selbst auch verschiedene Paradoxe Interventionen geschildert, auf die sie in ihrem Leben bereits intuitiv zurückgegriffen haben.
Zum Abschluss haben wir uns noch mit dem inneren Kind beschäftigt und haben Ideen gesammelt, was unserem inneren Kind so richtig Freude bereiten würde. Daraus ist eine sehr heitere Abschlussrunde geworden mit vielen Anregungen für uns alle, wie z.B. Begeisterung, Erfahrungen sammeln, Lachen, Spielen, Selbstliebe, Staunen, Entdecken und noch vieles mehr.
Herzlichen Dank an alle TeilnehmerInnen für ihre Offenheit und das Mittun. Die Sinn-Abende leben genau von diesem offenen und berührenden Austausch in der Gruppe.
Der nächste Sinn-Abend findet am 18. April um 19:00 Uhr im Helmhof statt. An diesem Abend wird sich alles um die Trotzmacht des Geistes in der Logotherapie drehen.
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